Eins mit den Wellen sein...

Unser Leben ist wie der Name schon sagt: lebendig. D.h. es läuft nicht linear, konstant, sondern bleibt auch mal stehen oder macht eine starke Rechtskurve. Du kennst das sicher auch, dass du manchmal eine andere Vorstellung von deinem Leben hast, wie es verlaufen sollte. Doch oft steckt da unser Ego dahinter, das sich nichts mehr als Sicherheit wünscht. So ist es natürlich selbstverständlich, dass das Ego sich ein „verplantes“ Leben wünscht.

Was aber, wenn dein Leben Richtungen einschlägt, die dich überraschen, traurig machen oder sogar schockieren? Wie gehst du dann damit um? Ich bin überzeugt, dass in diesen nicht vorausschaubaren Lebensrichtungen viel seelisches Potential für dein eigenes Wachstum steckt. Meist ist es ja so, dass wir rückblickend erst verstehen, weshalb das alles so kommen durfte.

Wenn mein Leben wieder einmal Richtungen einschlägt, die mir im Moment nicht gerade willkommen sind, dann erkenn ich schnell wie mein Ego krampfhaft dagegen ankämpft. Es ist für mich immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, doch mit dem Erkennen und dem klaren Bewusstsein ist es möglich diese Lebenswellen immer besser anzunehmen.

Beobachten, Fühlen, Annehmen und ins Jetzt eintauchen

Mir hilft es, wenn ich zunächst einfach Beobachter spiele, von meinem eigenen Theaterstück. Was geht gerade ab, wo zeigt sich ein Gefühl in meinem Körper. Ich kann es auch aussprechen für mich selbst: Mein Hals fühlt sich eng an, ich spüre einen Druck auf meinem Brustkorb. – Anschliessend lasse ich den Atem in diesen Bereich fliessen und atme ein uns aus, bin mit der Präsenz an diesem Ort. Ich nehme an was ist, ohne zu werten! Dann komme ich wieder ins Hier und Jetzt mit meiner Aufmerksamkeit. Dazu kann ich z.B. meine Füsse und Beine abklopfen, so dass ich wieder einen Zugang zu mir und zum Moment habe. Oder was ich auch ganz schön finde, ist liegend meine Hände auf den Bauch legen. Unter meinen Händen spüre ich die Atemwellen, wenn sich die Bauchdecke hebt und senkt und so versuche ich immer mehr eins mit diesen Atemwellen zu werden. Diese Uebung bringt Ruhe und Klarheit.

Herausforderungen sind in meinen Augen wie auch da der Name schon sagt: herausfordernd. Denn wir wachsen in diesen Momenten immer über uns heraus  und verlassen unsere Komfort-Zone.

Da ist es für mich total verständlich, dass es rüttelt und schüttelt. Viel wichtiger erachte ich, dass unser  Vertrauen in uns mit jeder Herausforderung ein Stück mehr wächst und wir zunehmend Sicherheit in uns selbst finden.  Solche Uebungen wie ich sie oben beschrieben haben, helfen mir immer wieder, wenn es schüttelt und rüttelt. Die „Ohnmachtsmomente“ werden auch immer kürzer und ich sehe mich nach jedem herausfordernden Moment stärker und klarer.

Ich wünsche dir, dass auch du für dich Werkzeuge findest, die dir in deinen Herausforderungen helfen. Denn so wird es immer einfacher eins mit den Wellen zu sein…